Schulen in der Krise
Wie genau sieht eigentlich der Ist Stand in Schulen aus? In #50ways sprechen drei Lehrerinnen aus verschiedenen Bundesländern darüber, wie digitale Schule gelingen kann.
Maria Kruse erzählt, dass die derzeitige Krise eindeutig zeigen würde, dass es längst nicht mehr um „Knöpfchenkunde“ ginge, wenn man mit Grundschülerinnen digital arbeiten möchte. Sie versucht die komplette Zeit mit den Schülerinnen, per Konferenz und Chatsystemen, im Kontakt zu bleiben, sieht jedoch auch die Überforderungstendenzen der Jüngeren.
Dejan Mihajlovic, der auch im Bereich der Schulentwicklung tätig ist, richtet den Blick darauf, dass nun sichtbar geworden sei, was alles nicht funktionieren würde, aber es hätte auch schon vieles gut funktioniert. „Wichtig ist auch der Blick über den Tellerrand, das bringt viel Reflektion mit sich und man sieht, wie sehr sich alle da wirklich reinfuchsen.“ Björn Nolte, der als Direktor an einem Potsdamer Gymnasium arbeitet, bekräftigt dies. „Umso mehr Kinder bereits selbst lernen können, umso besser verlaufe die Umstellung auf den digitalen Unterricht.“
Im Gespräch entwickelten mit der Lehrerin Maria Kruse und dem Schulentwickler Dejan Mihajlovic entwickelte Helliwood gemeinsame Ideen und Anregungen für #50waystoleavethecrisis, die wir in einem PDF für Sie zusammengefasst haben. Diese Anregungen können Sie hier herunterladen.
Thomas Schmidt von Helliwood fragt die drei Anwesenden, wie sie die zusätzliche Belastung der Lehrerinnen empfinden würden, schließlich sei „Die Belastung derzeit vielleicht auch zu groß?“ Dejan Mihajlovic erläutert, dass wenn Lehrerinnen jetzt die Chance nutzen und Inhalte nicht nur analog übertragen, sondern digital aufbereiten würden, ein langfristiger Nutzen entstehen könnte. „Man bekomm in dieser Krise sehr gut mit, was ist der Ist Stand und wie sind die Voraussetzungen.“
Maria Kruse gibt ihm recht, kann aber berichten, dass sie noch so sehr am Anfang stehen. So haben sie erstmal einen Schulserver eingerichtet und Produkte erworben, „die Ausstattung war vorher überhaupt nicht da. Digitale Medien wurden hier stiefmütterlich behandelt.“ Björn Nolte kann das für seine Oberstufe nicht bestätigen.
Hier würden sich Schülerinnen und Lehrerinnen stark einbringen und es werde viel mit Feedback gearbeitet. Thomas Schmidt teilt den Eindruck, dass man gemeinsam mit den Schülerinnen Dinge entwickeln kann und muss „denn das bringt uns voran und Fehler seien erlaubt.“ Im Gespräch stellen alle fest, dass es jetzt wichtig ist alle mitzunehmen und eine der Herausforderungen sei, Lernprozesse nun so zu entwickeln, dass alle mitgestalten können. „Jeder Fortschritt ist zu begrüßen“, fasst Dejan Mihajlovic die Runde zusammen, denn nur so könne aus dem gerade „Hand gestrickten Mal etwas festes werden“.